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Stromversorgung in Kleinwohnformen – Übersicht – Teil 1


Teil 2 - Verbraucher -- Teil 3 - Energieerzeugung -- Teil 4 - Energiespeicherung -- Teil 5 - Energiewandlung (Kleinwohnformen.ch)



Worin unterscheidet sich die Stromversorgung einer Grosswohnform zu derjenigen einer Kleinwohnform?

In einer Kleinwohnform zu leben, weist meistens Unterschiede im Lebensstil auf. Oft geht es dabei um Themen wie „weniger, dafür bewusst“, selbstbestimmter, nachhaltiger, unabhängiger und vielleicht auch mobiler.

All diese Gründe können die Sicht, Wünsche und Anforderungen bezüglich Stromversorgung ändern.

Bis vor einem Jahr hätten diese Themen wohl auch die meisten Grosswohnform-Besitzer mehrheitlich kaltgelassen. Doch die Zeiten haben sich geändert, da steigende Strompreise viele darüber nachdenken lassen, wie sie den eigenen Energiebedarf reduzieren oder unabhängiger decken können. Einige hier aufgezeigte Punkte können demnach auch für grössere Wohnformen gelten und interessant sein. Denn wie wir noch sehen werden, ist gross und klein eine Frage der Definition.

Leserinnen und Leser, die sich dazu entscheiden, einen herkömmlichen Stromanschluss ans öffentliche Netz zur Versorgung ihrer Wohnform zu wählen, können diese Beitragsreihe als Einblick ins Thema Solar & Energiespeichersysteme geniessen.

Da es hier um die kleinen, unabhängigeren, vielleicht nachhaltigeren und mobilen Wohnformen geht, durchleuchten wir diese Aspekte und widmen uns hauptsächlich dem Thema der unabhängigen, resp. autarken Stromversorgung.


Unabhängig sein – autark leben – (wie) geht das?

„Unabhängigkeit“ ist zur Zeit ein oft genutztes Wort. Wir alle möchten möglichst unabhängig leben.
Doch wovon können wir wirklich unabhängig sein und ist die Unabhängigkeit als solche tatsächlich erstrebenswert?

Wir werden wohl niemals „nicht – abhängig“ sein. Jedenfalls nicht, bis das Perpetuum mobile erfunden und allen verteilt wird. Vielleicht wurde es schon erfunden, doch offensichtlich nicht mit der Welt geteilt.

Der Mensch ist und bleibt abhängig, von Luft, Wasser, Behausung und Nahrung. Und noch viel mehr brauchen wir Menschen. Hilfe bei diesem und jenem, Liebe, Zuneigung, ein geschütztes Zuhause. Unabhängig zu sein ist also ein Trugschluss und da der Mensch ein soziales Wesen ist, wohl auch nur bedingt erstrebenswert. Die Diskussion darüber wäre sehr interessant, sprengt jedoch den Rahmen hier. Darum sprechen wir besser von „autark sein“.

Diese Einleitung soll eine Anregung sein, dass Unabhängigkeit / Autarkie sehr individuell ist und kaum als Standardlösung angeboten werden kann.


Autarkie bei Kleinwohnformen

Mehrheitlich geht es bei Autarkie im Zusammenhang mit Kleinwohnformen um die Unabhängigkeit vom Stromnetz, der Wasserversorgung, dem Abwasser und vielleicht noch vom Lebensmittelladen. Was Unabhängigkeit für dich, für mich, oder für einen Dritten bedeutet, ist also sehr individuell.

Zwei Tage autarkes Wandern bedeutet für dich etwas anderes als für mich, wir definieren es anders, wir haben andere Ansprüche. Wenn du also den Rucksack für eine Wanderung packst, wird klar, dass Gebiet, Jahreszeit, Gruppengrösse, Komfort, Platz und Budget eine mehr oder weniger grosse Rolle spielen und diese Elemente unterschiedlich gewertet werden. So ist das auch bei der Energieversorgung.

Gerne geben wir dir Anhaltspunkte, Erfahrungswerte, Leitlinien und Optimierungspotential zur Hand und stellen kritische Fragen. Es liegt in der Sache der Natur, dass wir die physikalischen oder finanziellen Grenzen der Autarkie irgendwann erreichen. Daher sagen Langzeitreisende und Kleinwohnform-Nutzende meist einstimmig „weniger ist mehr“. Jeder und jede muss für sich wissen, wo „weniger“ beginnt und „mehr“ aufhört und was er bereit ist, dafür aufzuwenden. In der Regel ist weniger verbrauchen einfacher, als mehr zu produzieren oder zu investieren.

Eine individuelle Beratung, um deine Definition von Autarkie umzusetzen, ist also unerlässlich.

Wir beschränken uns in den folgenden Beiträgen auf das Thema „elektrische Energie“ und möchten einen Überblick geben, welche Geräte in einem unabhängigen Stromversorgungssystem zusammenarbeiten und was man über sie wissen sollte. Wir verzichten auf die Erklärung elektrischer Einheiten und Abkürzungen und werden diese, falls nötig, in den Beiträgen benennen und kurz erklären. Interessierte finden unten im Footer diverse Info Dokumente zum Thema Stromversorgung. Auch auf YouTube finden Interessierte Videos, welche die Elektrizität bestens erklären.

Um elektrisch autark zu sein, benötigen wir eine alternative Energiequelle, in der Schweiz sprechen Private hier mehrheitlich von der Sonne als Energielieferant. Natürlich steht auch Wind, Wasser, Wärme, Brennstoffe oder die eigene Muskelkraft als Option zur Verfügung. Wir beschränken uns hier auf die Energiequelle der Sonne und streifen die anderen Optionen nur kurz.


Eine autarke Stromversorgung mit Netz oder Generator als BackUp

Eine autarke Stromversorgung wird immer mit Eckdaten dimensioniert (Energiebedarf, Energieerzeugung, Unabhängigkeitsgrad). Nur innerhalb dieser kann und wird ein System wie gewünscht funktionieren. Die Physik lässt hier keine Überraschungen zu.

Die folgende Grafik zeigt die Komponenten für ein Energiespeichersystem mit dem öffentlichen Netz als Backup. Sie zeigt auch die Möglichkeit, überschüssige Solarenergie zurück ins Netz zu speisen. Entscheidet man sich für einen Generator als Backup, sieht das System auch so aus.

Wie hier gezeigt, handelt es sich um vier Teilbereiche, welche uns gleich die Aufteilung für die folgenden Beiträge gibt:

  • Energie Verbraucher
  • Energie Gewinnung – Solar (Wind, Hydro, Muskel)
  • Energie Speicherung
  • Wandlung in nutzbare Formen / Überwachung / Regelung

An allen vier Eckpfeilern kann geschraubt werden, am effizientesten arbeitet ein System, wenn alle Teile optimal zusammen spielen und an ihre äusseren Einflüsse angepasst sind.





Gerne kannst du bis zum nächsten Beitrag diese Grafik studieren und dich mit dem nächsten Thema „Verbraucher“ auseinandersetzen.

Dazu folgende Fragen zur Anregung:
  • Brauchst du einen Kühlschrank, oder gibt es kaltes Bier nur im Winter oder in der Bar?
  • Falls es einen Kühlschrank gibt, wie gross soll dieser sein? Läuft er auch im Winter und gibt es auch ein Gefrierfach?
  • Möchtest du täglich duschen? Wie lange und wie heiss duschst du üblicherweise?
  • Hörst du oft Musik oder streamst du Filme? Liest du Bücher mit Licht oder im Kerzenschein?
  • Möchtest du in deinem Zuhause arbeiten oder bist du dazu im Büro oder draussen?
  • Möchtest du eine automatische Heizung oder spaltest du Holz und feuerst ein?
  • Wohnst du unter oder über der Nebelgrenze?
  • Magst du das Geräusch des Generators, oder lässt du ihn lieber ausgeschaltet?
  • Bepflanzt du deinen Garten oder stellst du darin Solarpanels auf?
  • Trittst du in die Pedalen, wenn der Hochnebel wieder Tage lang die Sonne verdeckt?

Bestimmt findest du noch mehr Fragen und Antworten zu deinen Bedürfnissen. Mehr erfährst du im kommenden Beitrag zum Thema “Verbraucher”. Bis zum nächsten Mal!








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